Mittwoch, 8. März 2023

W.E.S.T. 2023

 

W.E.S.T. 2023. Auch dieses Mal war ich wieder in Südtirol und dieses Mal war es auch wieder ein mega Wochenende! Viele bekannte Gesichter, auch einige neue.... leckeres Essen und gute Stimmung... und grösstenteils hat das Wetter auch mitgespielt.

Los ging es am Freitag morgen und gegen Mittag traf ich dann am Veranstaltungsort ein. Heiko von Finest Allgäu BBQ hatte seinen Braai im Gepäck, den wir dann auch recht zügig angeworfen haben. Es wurden ein paar Burger und schoafe Zischg gegrillt (die sind echt lecker!), vorher gab es auch schon eine kleine Jause mit selbstgemachtem Speck, Brot und Salami...



Der Plan war, dass wir beide am Wochenende den Braai rocken und die Zuschauer mit diversen Gerichten unter Einbindung des zerlegten Zwergschafes, das Heiko vor einiger Zeit geschlachtet hatte, verköstigen würden. Zu uns stiessen dann noch Jan und Lukasz von den Berlin BBQ Brothers, mit denen wir wirklich eine lustige Zeit und eine tatkräftige Unterstützung hatten.



Der Tag klang dann am Abend bei einem kleinen BBQ im Smokey Backside bei den Männern im Glutrausch aus.

Der Samstag startete zeitig, aber die Sonne machte es einem leicht, aus dem warmen Bett zu kommen. Frühstück, Braai anfeuern und das Zwergschaf zerlegen, das waren die ersten Programmpunkte... wobei das Anfeuern nicht so zackig geht, denn man muss sich ja erst seine eigene Holzkohle machen, indem man Holzscheite verbrennt. Zusätzlich setzten wir dann auch noch eine Soljanka auf, die bei den zahlreichen Besuchern wirklich sehr gut ankam... ich denke, wir hätten auch nur mit diesem Gericht die Leute glücklich machen können.








Am Sonntag stand dann Judging auf dem Programm, während die beiden Berliner sich um den Braai kümmerten...

Es war mein erstes Judging bei diesem Contest, die letzten Jahre hatte ich irgendwie immer andere Pläne. Die erste Hälfte war prinzipiell noch in Ordnung, aber ab der dritten Box wurde es in dem zugigen Schuppen zunehmend unangenehmer und als wir nach dem Brisket und der Unterstützung beim Turn-In der Mysteriebox dann rauskonnten, mussten wir erst einmal an den Braai zum Aufwärmen und danach dann mit dem Abbau beginnen.





Die Siegerehrung ging dann ab 16.30 Uhr über die Bühne, mit 2 180ern beim Chicken, einer davon für Westside BBQ. An dieser Stelle auch nochmals herzliche Gratulation. Der Rest lief für die beiden auch gut, holten sie sich doch hinter BBQ+, die Grand Champion wurden, den zweiten Platz und somit den Reserve Grand Champion. Auf Rang drei platzierte sich der Vorjahressieger, Cooklounge BBQ.



Den Abend liessen wir dann zusammen mit den MIG's und ein paar anderen Teams bei lokalen Spezialitäten ausklingen!

Dieses Wochenende hat wieder richtig Spass gemacht und ich freue mich auf zahlreiche Events in diesem Jahr und natürlich die Rückkehr nach Rein in Taufers zum W.E.S.T. 2024!


Freitag, 10. Februar 2023

Super Bowl Burger

Im letzten Jahr wurde ich ja verschiedentlich gefragt, welches denn der passende Burger für den Super Bowl wäre und letztlich ist ein Burger entstanden, der die Stile der zwei Finalteilnehmer-Regionen vereint hat... ausgehend von einem bestehenden regionalen Burger.

In diesem Jahr habe ich mir die Gedanken auch gemacht. Allerdings sehe ich das Philly Cheese Steak als Institution, die ich nicht mit etwas anderem vermischen werde, somit ist dieses gesetzt. Jetzt braucht es noch etwas aus Kansas und da wurde ich im "The Great American Burger Book" von George Motz fündig. Es wird daher Bierocks geben! Bierocks? Nie gehört? Ich vorher auch nicht. Im Prinzip sind es Teigtaschen gefüllt mit Hackfleisch und Käse... aber andererseits laut George sind genau diese Bierocks ein wichtiger Bestandteil der Geschichte des amerikanischen Burger... und allemal näher an einem Burger dran als Schnitzel-, Fleischkäse- oder Wurst-Brötchen.  Letztendlich wurden auch die Bierocks von europäischen Einwanderern in die USA gebracht, eine grosse Gemeinsamkeit die viele Speisen dort haben.

Und wie macht man die nun, die Bierocks?

Relativ einfach, denn man braucht nicht viel:

  • 1 grosse Zwiebel, grob gewürfelt
  • 300 g Weisskohl, fein aufgeschnitten
  • 500 g Rinderhackfleisch
  • 8 Scheiben Cheddar
  • 800 g Teig nach meine Cuban Bun Rezept (https;//bit.ly/WWB_App)
  • Salz & Pfeffer






Die Zwiebeln in einer Pfanne mit etwas Öl glasig andünsten, danach den Weisskohl dazugeben und ebenfalls anbraten. Zum Schluss das Hackfleisch dazugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.







Wie oben erwähnt habe ich den Teig nach meinem Cuban Bun Rezept gemacht. Den fertigen Teig dann in 8 Portionen aufteilen und auf dem bemehlten Brett ausrollen.






Die Käsescheibe falten und in die Mitte leben, danach das Hackfleisch-Weisskohl-Gemisch darüber geben. Ich habe noch etwas von meiner Pale Ale Mayonnaise darübergegeben, da überlasse ich jedem selbst, was er mag.Anschliessend den Teig über die Füllung ziehen, schliessen und mit dem Schluss auf das Backblech setzen. Danach im vorgeheizten Backofen mit Ober- und Unterhitze bei 280 °C auf der untersten Schiene anbacken und danach die Temperatur auf 190 °C abfallen lassen. Die gesamte Backzeit beträgt 20 Minuten.




Jetzt sind die Bierocks fertig und können verzehrt werden. Guter Tipp: schneidet sie wirklich auf, denn sonst ist die Gefahr echt gross, sich den Mund zu verbrennen! Somit habt ihr, wenn ihr jetzt auch noch ein paar Philly Cheese Steaks vorbereitet habt, Euer Super Bowl Essen parat!

Und noch ein Tipp: die Bierocks lassen sich hervorragend einfrieren und bei Bedarf auftauen!



Mittwoch, 18. Januar 2023

Pâté Croûte


An Weihnachten sollte etwas Besonderes auf den Tisch kommen, in diesem Jahr hatte ich mich für eine Pâté Croûte entschieden, sicherlich nicht gerade die leichteste Aufgabe für eine Premiere.

Aber davon liess ich mich natürlich nicht abschrecken und begann dann entsprechend auch am Donnerstag vor Heiligabend mit den Vorbereitungen. Der Blätterteig war nicht selbstgemacht, das habe ich mir in diesem Fall aus Gründen der Bequemlichkeit gespart, es gibt ja schliesslich wirklich gute Produkte. Aus dem Fett der Entenbrüste, ein paar Hühnerherzen, Frühlingszwiebeln und Pistazien sowie Schweine- und Kalbfleisch wurde eine Farce hergestellt, die dann wiederum nach dem Blätterteig in die Form gegeben wurde.






Die Schichtung der Zutaten erfolgte dann in entsprechender Reihenfolge:
  • Entenbrust (in Streifen geschnitten und kurz angegrillt)
  • Apfel
  • Farce
  • Hühnerherzen
  • Farce
Den Abschluss bildete dann der Deckel aus Blätterteig, versehen mit 2 Löchern für die Dampfkamine.
Nach einer Backzeit von 75 Minuten bei ca. 170 °C durfte die Pâté dann ca. 24 Stunden auskühlen, bevor dann die Gelatine durch die Kaminöffnungen eingegossen wurde. Bei der Gelatine habe ich etwas verbockt, denn die Masse ist nicht richtig fest geworden, im unteren Teil zumindest, da war dann auch der Blätterteig durchgeweicht und der erste Frust machte sich beim Herausholen aus der Form breit.





Danach dann der Anschnitt, der letztlich doch versöhnlich stimmte. Das Ergebnis war sicher nicht perfekt, aber für den ersten Schuss konnte sich das durchaus sehen lassen. Und lecker geschmeckt hat das Ganze auch, also ein toller Erfolg.



Mittwoch, 14. Dezember 2022

Handgeschmiedete Messer

 

Ende letzten Jahres wurde ich auf einen wirklich sympathischen Messerschmied im Allgäu aufmerksam, bei dem ich mir dann ein grosses Kochmesser habe schmieden lassen. Als ich dieses dann in der Hand hatte, war ich wirklich hellauf begeistert und hatte definitiv schnell den Gedanken gefasst, mir mal ein schönes Messerset machen zu lassen, allerdings sollte es bis zur endgültigen Bestellung dann doch noch ein paar Tage dauern.

Beim W.E.S.T. habe ich mir dann im März eine wirklich schöne, handgemachte Messerrolle aus Leder gekauft. Ale Cattivelli von Guilty Beard hatte dort einen Stand und seine Arbeit hat mich vom Fleck weg überzeugt. Bei dieser Messerrolle war es dann endgültig klar, dass ich auch nun wirklich einen anständigen Messersatz dafür brauche und die Chinamesser, die bis anhin gute Dienste geleistet hatten, ersetzt werden sollten.

Also gab ich meine Skizzen an den Blechernen Alex durch und nach kurzem Austausch waren Ausführung und Preis klar und die Schmiedearbeiten konnten beginnen. 2 Messer wurden aus historischem Stahl aus dem 1. Weltkrieg gefertigt, aus dem Schützenrohr einer 10.5 cm Haubitze, die anderen beiden aus "normalem" C-Stahl (1.2235). Der Griff für alle Messer wurde relativ schlicht gehalten und ist aus deutscher Mooreiche.


Natürlich mussten die Messer dann auch gleich mal zum Einsatz kommen und so gab es dann an einem entspannten Sonntag ein kleines Frühstück auf der Burgruine Freudenberg, bei der es auch eine offizielle Feuerstelle gibt. Gusspfännchen dabei und ein kleines Holzbrett, Zwiebeln, Schweinebraten, etwas Butter und Salz sowie frisches Brot. Eine leckere Mahlzeit vor einer tollen Kulisse... und ein paar neidische Blicke der Wanderer, die vorbeikamen... allerdings schlug auch jeder das Angebot aus, mitzuessen. Selbst schuld, es war richtig gut und mit den Messern bin ich sehr zufrieden!