Samstag, 28. Juli 2018

3rd Black Forest Smoke & Wine Festival


Am letzten Wochenende ging es in den Schwarzwald zum 3rd Black Forest Smoke & Wine Festival, das vom Team Dragon BBQ ausgerichtet wird, einem Team, das in der europäischen BBQ-Szene ganz weit oben mitmischt.

Bildquelle: www.dragon-bbq.de

Für Hobbygriller wurde am Samstag ein Wettbewerb der Badischen Zeitung als Rahmenprogramm für den eigentlichen KCBS-Wettbewerb angeboten und zusammen mit Pit von Grill & Chill / BBQ & Lifestyle habe ich mich der Herausforderung gestellt. Leider reichte es letztlich nur zum fünften Platz, aber Spass hatten wir trotzdem und das ist schliesslich die Hauptsache... Oliver und Alfons von den BBQ Wiesel haben aus meiner Sicht, wenn auch nur durch Losglück, den Wettbewerb zu Recht gewonnen! Die Tatsache, dass der Grill dann versteigert wurde und das Geld für eine gute Sache gespendet wurde. war definitiv eine tolle und erwähnenswerte Geste!






Nach Abschluss des Wettbewerbes, dem Zusammenräumen und dem Einchecken im Hotel ging es dann zum gemütlichen Teil über, den wir dann mit Altbekannten und Neukennengelernten verbrachten und sogar erstaunlich früh, nämlich vor Mitternacht, ganz im Hotel waren...

Bei den Teams für den KCBS-Wettbewerb ging es, wie gewöhnlich, am Abend recht entspannt und locker zu, auch hier gingen viele zeitig ins Bett und nur wenige waren zu sehen, die dann die Nachtwache übernahmen und zu später Stunde schon das ein oder andere Stück Fleisch auflegten, je nach dem ob es Low'n'Slow oder eben Hot'n'Fast zubereitet wird. Hier gibt es einfach 2 Lager, die ganz vehement ihren Standpunkt vertreten und darauf schwören, dass "ihre" Methode die bessere ist. Am Ende des Tages entscheidet darüber allerdings die Jury und, wie ich gerne immer wieder betone, geht es darum, dass man der Jury ein Essen serviert,d das, auch wenn es inzwischen schon kalt ist, gut schmeckt. Und zwar der Jury und nicht mir. Darin liegt die grosse Kunst.



















Was das Essen angeht: wir konnten bei einigen Teams verschiedene Sachen probieren und haben von gut bis schlecht (nach meinem ganz persönlichen Geschmack) alles dabei gehabt. Trockenes und saftiges Brisket... fantastisches Pulled Pork, das auch ohne Sauce genial geschmeckt hat... Spare Ribs, nach denen man sich die Finger leckt und leckeres Poulet... Was will man mehr? Evtl ein Stück Schokolade, denn bei dem ganzen BBQ sehnt man sich irgendwann nach etwas komplett anderem. Danijel von Redstylecooking ist diesbzgl. bestens ausgestattet, wie er uns beim Rundgang über den Platz zeigte, während Jörn von Udenheim BBQ im Rahmen seiner Jurytätigkeit "weggesperrt" war.





Die Stimmung auf der ganzen Veranstaltung war wirklich toll, die Location ist genial und nach dem wettermässig noch etwas durchwachsenen Samstag, waren am Sonntag wieder 30 °C auf dem Thermometer. Zahlreiche Aussteller haben die Sache perfekt abgerundet und dank des Standes von Yourbeef konnte ich auch noch ein schönes Dry Aged T-Bone-Steak mit nach Hause nehmen...

Ein grosses Lob und Dankeschön an Stefanie und Michael für die Organisation!

Mittwoch, 18. Juli 2018

Guanciale di Valle del Reno Reloaded


Nachdem mein erster Versuch eigenen Guanciale zu machen "fehlgeschlagen" war - fehlgeschlagen insofern, als es kein richtiger Guanciale war, da man dafür die komplette Schweinebacke verwendet und nicht nur das klassische Bäckchen - habe ich einen zweiten Anlauf mit dem richtigen Stück genommen. Beim Metzger im Nachbarort, der wie viele andere auch, noch selbst schlachtet, konnte ich zwei schöne Schweinebacken mit Schwarte (jeweils ca. 1000 g) bekommen.



Gepökelt wurde mit der gleichen Mischung wie schon beim ersten Durchlauf und nach 2.5-wöchiger Pökelphase wanderten die beiden Backen zum Trocknen in den Keller.




Nach 6 Wochen beendete ich die Trocknungsphase (zu Beginn habe ich noch regelmässig kontrolliert, da ich mich nicht nach längerer Zeit von Schimmelbildung überraschen lassen wollte) und beim Anschnitt bot sich ein fantastisches Bild. Das Stück war ordentlich durchgepökelt und auch gleichmässig getrocknet, der Duft, der im Raum stand war schier unbeschreiblich!

Beide Stücke wurden in Portionen zerlegt und einvakuumiert, eine Portion fein gewürfelt, in der Gusspfanne ausgelassen, knusprig gebraten und dann für Spaghetti Carbonara verwendet. Der Geschmack war der Hammer, für uns war das mit Abstand die beste Carbonara, die wir bis jetzt hatten.

Ein paar dünne Scheiben waren auch für einen Burger reserviert und auch dort bot sich ein leckeres Aromenfeuerwerk! Wer die Möglichkeiten hat, solche Fleischstücke selbst zu trocknen (Raumtemperatur 14 bis 18 °C, relative Luftfeuchte zwischen 60 und 70 %), der sollte diese Chance wirklich nutzen, es lohnt sich!

Inzwischen habe ich schon wieder 3 Schweinebacken im Keller hängen zum Trocknen, daneben hängt ein Stück vom Galloway-Rind, das am Ende eine Bresaola ergeben soll..






Sonntag, 8. Juli 2018

Good Morning, Vietnam!


Ein Dienstreise hat mich für einen kurzen Aufenthalt nach Hanoi gebracht und ich konnte nach der Anreise noch den Nachmittag und Abend damit verbringen, die Gegend in der Nähe des Hotels etwas zu erkunden und auch einen Blick in die Töpfe der Strassenküchen zu werfen.




Temperaturen zwischen 34 und 38 °C bei extremer Luftfeuchtigkeit, selbst nach den warmen Tagen bei uns war das doch nochmals eine deutliche Umstellung. Aber selbst bei diesem Wetter schmeckt eine heisse Pho Bo oder Pho Ga hervorragend... Preislich natürlich auf einem ganz anderen Level, als wir es hier aus Europa gewohnt sind... mit umgerechnet 5 bis 10 USD pro Tag wird man sicher satt und kann vieles ausprobieren...






Neben der Küche Hanois wurde ich kurz vor Abreise auch auf die Kaffeekultur des Landes aufmerksam und daher habe ich auch noch zwei Lokalitäten aufgesucht, in denen ich landesübliche Spezialitäten, wie z.B. den Egg Coffee probiert habe... immer verbunden mit einer schönen Aussicht aus dem dritten Stock über die Strassen von Hanoi.


Aber zurück zu den Strassenküchen... was man hier sieht, ist für uns Europäer definitiv ein ungewohntes Bild, der ein oder andere mag das allerdings sicher auch aus anderen Ländern dieser Welt kennen: Rind, Schwein, Geflügel oder auch Fisch liegt hier bei Temperaturen von bis zu 40 °C einfach offen herum und zwar über mehrere Stunden! Da stellt sich bei vielen sofort eine extreme Abneigung ein auch nur einen Bissen bei einem der zahlreichen Stände am Strassenrand zu probieren. Die Alternative wäre massiv überteuertes Essen im Hotelrestaurant. Ob das Fleisch aber besser gekühlt und gelagert wurde, ist fraglich. Man weiss es einfach nur nicht.

Ich habe mich letztlich ohne grosses Zögern dazu entschlossen, die angebotenen Sachen zu probieren und ich habe es definitiv nicht bereut. Keine Probleme, bei manchem Hotelessen ist es mir nach dem vorgängigen Genuss teilweise deutlich schlechter gegangen. Man muss allerdings auch dazusagen, dass jegliches Fleisch hier sehr lange gekocht und daher sicher zu Tode gekocht wird, daher sollte von potenziellen Erregern dann im endgültigen Gericht auch nichts mehr übrig sein.

Und jetzt lasse ich Euch alleine mit ein paar bildlichen Eindrücken von den Strassen Hanois, geniesst die Reise...