Samstag, 28. Dezember 2019

Spanferkel


Im Laufe des Jahres habe ich viele Postings und Videos gesehen, bei denen es um die Zubereitung von Spanferkel ging, im Regelfall auf dem Spiess. Thematisch passt es auch jetzt ganz gut, denn in verschiedenen Regionen ist das Spanferkel zum Weihnachtsfest (sei es Ende Dezember - christlich - oder Anfang Januar - orthodox) auch ein traditionelles Gericht.

Im April diesen Jahres hatte ich die Gelegenheit bei der Zubereitung eines frisch geschlachteten Spanferkels in Bosnien mit dabei zu sein und dabei fiel sehr deutlich auf, dass man dort wesentlich pragmatischer zu Werke geht.





Beim Vorbereiten des Tieres merkt man bereits, dass die Leute dort mit der "Hausschlachtung", die hier im Garten vorgenommen wurde, seit Kindesbeinen vertraut sind. Mit einfach Hilfsmitteln wird hier sehr effizient gearbeitet und nach ca. 50 Minuten ab Schlachtung war das Schweinchen auf dem Spiess.



Thema Würzen: ich erwische mich ja selbst auch dabei, für Dinge, die es sicherlich nicht unbedingt brauchen, diverse Rubs zu benutzen, selbiges sieht man ja auch bei diversen Spanferkeln, die injiziert, gerubt und wasweissichnochalles werden. Auch das war hier pragmatisch und meine Frage nach zu verwendenden Gewürzen wurde kurz und knapp beantwortet: Sol. Also Salz. Mehr nicht.



Das Holzfeuer war schon eine Weile zuvor vorbereitet worden, heruntergebrannt und es gab eine ausreichende Glut.



Wie man auf den Bilder schön sehen kann, fand ein sehr einfacher Aufbau statt, bei dem Reflektoren aus Wellblech aufgestellt wurden, um die Hitze zum Grillgut zu bringen. Hilfsmittel wie z.B. Alufolie waren hier nicht notwendig (und werden auch nicht in Betracht gezogen) und aufgrund ausreichenden Abstandes und einer guten Hitzeverteilung wurde das Schweinchen gleichmässig gegart, schön knusprig und ohne zu Verbrennen.


4 Stunden später war es auch schon soweit, den Spiess vom Feuer zu entfernen, das Fleisch ruhen zu lassen und ca. 30 Minuten später dann aufzuschneiden! Jede Menge frisch zubereiteter Salate, das ein oder andere Bier und auch ein bisschen selbstgebrannter Šljivovica machten, zusammen mit dem Schwein, das nachfolgende Essen zu einem sehr gemütlichen Beisammensein...

Mein Fazit: ein gutes Schwein aus Freilandhaltung, wie es hier der Fall war, braucht definitiv nicht mehr als eine gute Prise Salz. Der Geschmack war sensationell und mit Abstand das beste Schweinefleisch, das ich bis dato gegessen habe!